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Leopardin nach erfolgreicher Jagd mit Beute (einem Impala) im Samburu Nationalreservat in Zentral-Kenia |
Je nach Safari-Region gibt es naturgemäß
unterschiedliche Hauptattraktionen und „Trophäen“, also Tiere, die bei den
Safari-Gästen besonders gefragt sind.
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Bei einer Ausfahrt im Yala NP blickte ich um mich, während meine Begleiter ihre allerersten Sika-Hirsche auf der rechten Seite des Jeeps fotografierten. Plötzlich schauten mich links aus weniger als 4 Meter Entfernung zwei gelbe Augen funkelnd an ... |
Den wichtigsten Nationalparks und
Schutzgebieten in Afrika (und meist auch in Asien, siehe nebenstehendes Bild aus dem Yala Nationalpark auf Sri Lanka) ist jedoch eines
gemeinsam : es gibt praktisch immer Leoparden (
Panthera pardus), und jede Sichtung oder
gar ausgiebige Beobachtung dieser eleganten Großkatze ist immer ein
besonderes Highlight.
Ich kann mich noch gut an mein
allererste Sichtung eines wildlebenden Leoparden erinnern: Es war
während meiner allerersten Safari in Kenia, damals mit einer vom
Pauschalreise-Veranstalter zufällig zusammen gewürfelten
Kleingruppe in einem Minibus.
Wir waren am frühen Nachmittag im
Nakuru Nationalpark angekommen. Unser Fahrer fuhr mit
uns buchstäblich kreuz und quer, mal auf der Pirsch, mal einer
Meldung von einer Tiersichtung folgend, die einer seiner Kollegen per Funk durchgegeben
hatte. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit bat er
uns plötzlich uns gut festzuhalten und gab richtig Gas ...
(Angesichts der oft schlechten Pisten in den Parks und der nicht
zu unterschätzenden Unfallgefahr mit dem sehr zahlreichen Wild liegt
normalerweise die Höchstgeschwindigkeit selten höher als 40km/h.
Denn ein Zusammenstoss mit einem Rhinozeros, aber auch schon mit
einer größeren Gazelle endet oft mit erheblichem Schaden an Tier
und Fahrzeug und seinen Insassen.)
Wie ich später lernen sollte, ist
plötzliches Rasen der Safari-Fahrer ein fast untrügliches Zeichen,
dass eine besondere Beobachtung gemacht wurde. Auch wenn die Fahrer
meist nichts sagen (man weiß ja nie, ob bei der Ankunft noch etwas
zu sehen ist und will den Gästen natürlich auch nicht zuviel
versprechen), der Leopard gehört dann immer zum Kreis der „üblichen
Verdächtigen“.
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Wo ist der Leopard ...? |
So war es auch in diesem Fall. Mit
meiner damaligen Kamera (noch analog und ohne ausreichenden Zoom, von
der Lichtstärke ganz zu schweigen) wurde das Bild vom Leoparden
nichts, aber ich erinnere mich noch sehr genau an zwei Dinge : die
enorme Anzahl an Fahrzeugen, die innerhalb kürzester Zeit aus allen
Himmelsrichtungen am Beobachtungsort auftauchte (siehe Foto), und an die
geradezu unbeteiligte Miene, mit welcher der halb hinter dem Stamm
verdeckt und faul auf einem Ast liegende Leopard das Spektakel
betrachtete.
Bis er nach einigen Minuten offenbar genug davon hatte
und wie ein Geist in der zunehmenden Dunkelheit im Busch verschwand
und schon Bruchteile von Sekunden später keine Spur seiner Anwesenheit hinterliess ausser zahlreichen aufgeregt
diskutierende Safari-Gästen ...
Ein Bild meines ersten Leoparden in
freier Wildbahn habe ich also nicht. Auch die zweite Sichtung einige
Tage später im Massai Mara Nationalreservat war mehr vom Typ „Da ... wo? ... na, da hinten ... ja,
ich hab' ihn auch gesehen … hab' ich wirklich ?… naja, ich
glaube schon … da war so etwas geflecktes zwischen den Zweigen …
“.
Seitdem hatte ich allerdings schon oft
das Glück in Afrika und auch in Indien und Sri Lanka freilebende Leoparden auch aus nächster Nähe und mit mehr Muße
beobachten zu dürfen. Wie schon angedeutet, es ist immer wieder ein
großer Moment, selbst wenn die gefleckte Katze manchmal nur kurz
auf- und oft genauso schnell wieder abtaucht.
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Das Bild zeigt dieselbe Leopardin aus dem Yala NP wie das Bild weiter oben. Sie fand übrigens die Sika-Hirsche auf der anderen Seite unseres Jeeps mindestens genauso "spannend" wie meine Begleiter ... |
Von einigen der schönsten,
beeindruckendsten oder auch ungewöhnlichsten Leoparden-Beobachtungen soll der nächste
Beitrag handeln ...