Sonntag, 27. Januar 2013

Die "Big 5"

Wie bereits in meinem ersten Beitrag beschrieben, bezeichnete der Begriff „Safari“ lange die „Großwildjagd“ (der Kolonialherren) in Ostfarika und später anderen teilen Afrikas, ja sogar in Indien und darüber hinaus.

Die Großwildjäger waren es dann auch, die den Begriff „Big 5“ für die folgenden Tiere prägten: Elefant, (Spitzmaul-)Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard.

Dabei bezieht sich der Ausdruck nicht unmittelbar auf die Grösse der Tiere, auch wenn mit dem Elefant die größte afrikanische Landtierarten dazu gehört. Vielmehr bezog sich der Begriff allem auf die Schwierigkeit, diese Tiere zu erlegen und die Gefahr, die von ihnen ausging, wenn sie einmal in die Enge getrieben und eventuell sogar angeschossen waren.




Der Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana) ist -- dank umfangreicher Schutzmassnahmen -- heute wieder sehr viel weiter verbreitet als noch vor einigen Jahrzehnten. Dennoch ist das Zusammenleben dieser Riesen mit der Bevölkerung ausserhalb der Schutzgebiete und Reservate nach wie vor problematisch. Eine Begegnung mit diesem größten Landsäugetier der Erde ist immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis. 

Foto aufgenommen im Massai Mara Nationalreservat, Kenia




Das Spitzmaul-Nashorn oder auch Schwarzes Nashorn (Diceros bicornis) gilt als sehr viel aggressiver als sein etwas größerer Vetter, das Breitmaulsnashorn. Beide wurden fast bis zur Ausrottung gejagt und sind wegen ihres in der asiatischen medizin sehr geschätzten Hornes nach wie vor eine beliebte Zielscheibe für Wilderer.
Die wenigen verbliebenen Exemplare sind meist sehr scheu, und dieses Foto zeigt eines von kaum mehr als einer Handvoll verbliebener Exemplare im gesamten Massai Mara Nationalreservat in Kenia.






Der Afrikanische Büffel (Syncerus caffer) kann ein gewicht von bis zu einer Tonne erreichen und zieht in geeigneter Umgebung noch in großen Herden durch die afrikanischen Nationalparks. Besonders angriffslustig gelten ältere Bullen, die mit zunehmendem Alter dem Tempo der Herde nicht mehr folgen können und sich gerne in wassernahen Gestrüpp verstecken. Wenn sie dort z.B. von nichts ahnenden Fussgängern überrascht werden kann die Begegnung schnell gefährlich werden.

Foto aufgenommen im Krüger Nationalpark, Südafrika











Dass der afrikanische Löwe (Panthera leo) zu den "Big 5" und den größten Attraktionen jeder Safari gehört überrascht kaum. Spätestens wenn man den riesigen Kopf und die enormen Pranken dieser bis zu 250kg schweren Großkatze einmal aus nächster Nähe bewundern durfte ist der große Respekt der Großwildjäger vor dem formidablen "König der Savanne"verständlich.

Das Foto zeigt einen der dominanten Löwenmännchen der sogenannten "Marsh-Pride im Massai Mara Nationalreservat in Kenia.



Der Leopard (Panthera pardus) ist sicher einer der elegantesten Jäger und wird trotz seines großen Verbreitungsgebiets vergleichsweise selten gesehen. Als vorwiegend nächtlicher Jäger und mit einer ausgezeichneten Tarnung versehen bleibt seine gelegentliche Sichtung einer der Höhepunkte jeder Safari.

Das Foto zeigt eine noch recht jungen Leopardin aus dem Massai Mara Nationalreservat in Kenia.




Auch heute noch sind die „Big 5“ nicht nur die meist gesuchten (Foto-)“Trophäen“ für Touristen. Und sie gehören auch nach wie zu den Tieren, bei denen erfahrene Safari-Führer besondere Umsicht walten lassen, und zwar nicht nur, wenn sie sich auf eine „Fußsafari“, eine Beobachtungstour zu Fuß, begeben.

Dennoch sind professionell geführte Safari-Ausfahrten in einem geeigneten Fahrzeug und sogar Fußsafaris keine hochgefährlichen oder gar riskanten Angelegenheit, wenn man sich einem zuverlässigen und entsprechend ausgebildeten Führer anvertraut und sich „angemessen“ verhält. Vergleichbar mit unserem (im Vergleich sicher sehr viel gefährlicheren) Strassenverkehr muss man eben auch bestimmte Regeln einhalten und seine Umwelt respektieren, um sicher ans sein Ziel zu gelangen …

Von der Großwildjagd zur Fotosafari

Herzlich willkommen auf meinem Blog, in dem ich ein wenig meine Leidenschaft teilen will:
die (Foto-)Safari


Wie den meisten sicher schon bekannt ist, stammt das Wort „Safari“ aus der ostafrikanischen Sprache „Kisuaheli“ oder „Swahili“, wobei „ki-suaheli“ einfach „Sprache der Suaheli“ bedeutet.
Ursprünglich meint Safari einfach eine “Reise“ jeglicher Art.*

Im Massai-Mara Nationalreservat in Kenia ist man oft
"mittendrin statt nur dabei"

In der Kolonialzeit wurde der Begriff zunächst im Englischen und nach und nach auch in anderen Sprachen zum Synonym für meist exklusive (Großwild-) Jagdreisen in Ostafrika. Mit der Zeit dehnte sich der Begriff zunächst auf andere Teile Afrikas, Indien und andere Teile der Welt aus. Einst ein sehr kostspieliges Privileg wohlhabender Jäger wandelte sich der Begriff weiter.

Im heutigen Verständnis beschriebt man mit "Safari" an vielen Orten der Erde meist eine sehr viel „demokratischere“ Form des Tourismus, bei der in aller Regel Wildbeobachtung und -fotografie im Vordergrund stehen.

In den meisten afrikanischen Ländern mit einem regulären Safari-Angebot ist heute die Großwildjagd sogar auf Privatgrund stark eingeschränkt oder sogar verboten und unter strenge Strafen gestellt. Das Motto für Safari-Ausfahrten lautet heute meistens : „Hinterlasse nichts als Fussabdrücke, nimm nichts mit ausser Fotos" (... und natürlich Erinnerungen und Emotionen).

Die mittlerweile sehr diversifizierte Safari-Industrie mit Angeboten für (fast) jeden Geldbeutel ist heute für manche Länder des südlichen und östlichen Afrikas mittlerweile eine der wichtigsten Einkommensquellen.

Die Samburu-Lodge im gleichnamigen Nationalreservat
 in Kenia bietet einen hotelähnlichen Standard



Da finden sich von der Flugsafari, bei der die Gäste mit kleinen Flugzeugen auf private Landepisten exklusiver Lodges mitten im „Busch“ eingeflogen werden bis hin zur Zeltsafari im Overland-Bus. es gibt eingezäunte hotelähnliche Anlagen mit allem Komfort als auch einfache Zeltplätze ohne jede Umzäunung, in der (vor allem Nachts) auch schon einmal Elefanten, Löwen und andere Gäste einen "Kontroll-"Besuch abstatten.


Meine bevorzugte Variante : "authentisches Afrika" im Zelt
ohne Zäune (z.B.: Meeting Pot Bush Camp, Massai Mara, Kenia)



Und natürlich sind die Angebote sehr variabel in ihrer Qualität, wobei „teurer“ nicht auch immer „besser“ sein muss. Sowohl was die Dauer, als auch was das Angebot und den Komfort angeht sollte sich jeder an einer Safari Interessierte zunächst über seine Ziele und Erwartungen (und sein Budget) klar werden, um dann die für sie oder ihn beste Kombination auswählen zu können.



Typische Minibus-Safari in Kenias Amboseli-Nationalpark



Seit meiner ersten Safari im Jahre 2004, als ich ein Pauschalangebot „Strand + Safari“ in Kenia gebucht hatte und in einer Gruppe mit dem Minibus unterwegs war, hat mich das Safari-Fieber gepackt.


Daher fahre ich sooft ich es mir zeitlich und finanziell leisten auf Safari, wobei ich inzwischen ab und an auch gerne in andere Gefilde fliege, um die dortige Tierwelt zu beobachten und abzulichten : Zuletzt war ich beispielsweise in Sri-Lanka, Indien, Brasilien (das Pantanal ist ein Traum !), Argentinien und Chile.


Nach einer einführenden Ausbildung mit Zertifikat durch die "Field Guide Association of South Africa" (FGASA) biete ich zudem auch die Reisebegleitung von Safari-Gruppen mit dem Schwerpunkt Fotografie an … bei Fragen und Interesse also einfach einmal kurz melden. Ich bin sicher, dass für jeden etwas dabei ist.


* es gibt viel Quellen, die hier zitiert werden könnten. Der Einfachheit halber habe ich mich an dem Text aus wikipedia orientiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Safari).